An einem kalten Wintertag findet er beim Ausliefern der Kohle im Schuppen vom Kloster ein eingesperrtes junges Mädchen in einem bedauernswerten Zustand. Bill Furlong möchte von den Zuständen eigentlich nichts wissen. Er hat selber Töchter, die er gerne im Kloster zur Schule schicken möchte. Trotzdem entscheidet er sich, nicht mehr wegzuschauen, nachdem ihn das verwahrloste Mädchen um Hilfe gebeten hat.
Die Autorin schreibt in einer Nachbemerkung über die sogenannten Magdalenen-Wäschereien, welche von der katholischen Kirche betrieben wurden und in denen seit den späten 1820er-Jahren bis ins Jahr 1996 "gefallene Mädchen" - Prostituierte oder auch alleinstehende schwangere Mädchen - gefangen gehalten und zur Arbeit gezwungen wurden. Die neugeborenen Kinder wurden ihnen weggenommen. Die Arbeitsbedingungen waren unmenschlich. Es ist bis heute nicht bekannt, wie viele von den Frauen und den Säuglingen in diesen Einrichtungen gestorben sind.
Ein berührendes Buch über den Mut eines einfachen Mannes, sich dem Wegschauen zu widersetzen.
- «Kleine Dinge wie diese» von Claire Keegan
- Steidl, 2022
- «Kleine Dinge wie diese» ist in den PBZ-Bibliotheken Altstadt, Altstetten, Aussersihl, Oerlikon, Schütze, Schwamendingen, Sihlcity, und Unterstrass sowie in der Onleihe vorhanden.